Kritik der reinen Vernunft
Die Kritik der reinen Vernunft ist Grundlegung als Methode. Sie ist Kritik der reinen Vernunft, sofern diese auf theoretisch spekulative Weise metaphysische Grundsätze einer allgemeinen Ontologie (der metaphysica generalis) als Lehre des Seienden überhaupt aufzustellen und jene drei leitenden Fragen der metaphysica specialis aufzulösen sucht, was Seele, Welt und Gott sind.
Die Kritik untersucht die Vermögen zu solcher Erkenntnis und weist die der Ontologie im Denken und Erkennen des Seienden zugrundeliegenden Begriffe als Gegenstandsbegriffe aus, die etwas nur durch Urteilsverbindungen zu erkennen geben können und in ihrem Gebrauch als Gegenstandsfunktionen des Bewußtseins auf die durch sie bestimmt werdende Anschauung von wahrnehmungsvermittelt sinnlich Gegebenem begrenzt sind.
Die Vermögen der Seele hingegen, zu denen auch die Erkenntnis- und Wahrnehmungsvermögen gehören, können nicht als mögliche Gegenstände begriffen werden, sondern erfordern eine teilhabend sie in ihrem Verhalten ausrichtende und ihre Bildung ermöglichend berichtigende Erkenntnis. Deren Erkenntnisart ist reflexiv und der Urteilskraft zugeordnet, die das gesamte Werk der Kritik trägt, während die Gegenstandserkenntnis die Domäne des Verstandes und der seinen Einheitsbedingungen zugehörigen theoretisch schließenden Vernunft ist.
Die Kritik schränkt also die Erkenntnis als Vermögen nicht auf die Gegenstandserkenntnis des Verstandes in der Bildung von Erfahrung ein, sondern zeigt nur, dass weder die Vernunft noch die reflektierende Urteilskraft einer theoretisch, gegenstandsorientierten, der Objektivität fähigen Erkenntnis fähig ist, rechtfertigt hingegen sehr wohl die Möglichkeit einer Vernunfterkenntnis als Einsicht in die Verbindlichkeitsgründe der praktischen Vernunft, aber auch der reflektierenden Erkenntnis der Urteilskraft, die einerseits sich als Methodenerkenntnis in den Werken der Kritik selbst, andererseits als Erkenntnisform des Geschmacks und der werkbezogenen ästhetischen Reflexion von Kunst und Dichtung darstellt.
Was Kant als Methode der philosophischen Forschung die Vernunftvernunfterkenntis aus Begriffen nennt, das stellt sich das Methodenwissen der reflektierenden Urteilskraft dar und geht aus von den Begriffen der Vermögen als solcher, die als Ideen gefasst für maßgeblich erachtet werden, wenn sie in reflexiven Einteilungen die Bestimmungsarbeit der Grund- und Vermögensbegriffe trägt und in Ermöglichung des Mitgehens anleitet– wie es dem Begriff der Methode als meta hodos, dem Mitweg, entspricht.
Grund der Kritik ist der Widerstreit, in den die Vernunft ohne zureichende Unterscheidung der Vermögen von Verstand, Vernunft und Urteilskraft und der mit diesen verbundenen Arten und Weisen der Erkenntnis gerät.
Die Einheit der reflektierende Urteilskraft als Methode der Kritik der reinen Vernunft
Versuch der Bestimmung der Methode der Philosophie als kritisches Verfahren der Urteilskraft
in reflexiver Einteilung durch Vernunfterkenntnis aus Begriffen